Auf der London Motor Racing Show 1962, die Lotus traditionell nutzte, um neue Rennwagenmodelle bei finanzkräftigen Privatiers zu bewerben, wurde der neueste Lotus 22 Formula Junior vorgestellt. Er war eine Weiterentwicklung des Typ 20 mit einem steiferen Rohrrahmen aus dickerem Metall und weiteren stabilisierenden Fahrwerkselementen. Der Wagen war nun rundum mit Girling-Scheibenbremsen ausgestattet, die nun außenliegend montiert waren. Die vordere Aufhängung blieb im Wesentlichen unverändert, während die hintere Aufhängung dem Konzept des ’61er Lotus 21 Formel-1-Rennwagens folgte, so dass der Lotus 22 nicht mehr die Antriebswellen als Aufhängungspunkte nutzte, sondern stattdessen oben liegende Sturzlenker hinzufügte. Der Wagen stand nun auf 13-Zoll-Rädern vorne und hinten, und die Spur war gegenüber dem Typ 20 nochmals leicht verbreitert worden. Der 1,1-Liter-Ford-Cosworth-Motor, nun mit Trockensumpfschmierung und damals schon 100 PS stark, wurde in einem Winkel von 30 Grad nach rechts eingebaut, um die Karosserie am Heck aerodynamischer zu gestalten und den Schwerpunkt zu senken. Der Typ 22 wurde ab Werk auch mit Viergang-Getrieben auf Basis von Renault- oder VW-Getrieben ausgeliefert. In einem ersten Streckentest des Lotus 22 lobte damals die britische Zeitschrift “Autosport”: “Der Motor ist erstaunlich flexibel, und es sind phänomenal hohe Kurvengeschwindigkeiten möglich.”
Bereits in der Saison 1962 war der Wagen äußerst erfolgreich, und der Lotus 22 wurde auch der erfolgreichste Rohrrahmen-Lotus der Motorsportgeschichte. Mit 18 Siegen bei 25 Starts gewann Lotus-Werksfahrer Peter Arundell fast 75 Prozent aller Rennen, an denen er teilnahm. Eine seiner herausragenden Leistungen war sein Sieg im Formel-Junior-Rennen im Rahmenprogramm des Formel-1-Grand-Prix von Monaco. Diese Leistungen brachten dem Briten schließlich auch ein Formel-1-Cockpit bei Lotus ab 1964 ein, obwohl Colin Chapman seltsamerweise nie wirklich lange von Peter Arundell beeindruckt war, trotz dessen großer Erfolge in der Formel Junior im Laufe der Jahre. “Colin Chapman,” Peter Arundell hat das mal so kommentiert, “Colin Chapman, was just in love with Jim Clark in those days, I came a long way behind.”
Die Erfolgsserie des Typ 22 setzte sich zu Beginn der Saison 1963 fort, bis die Steifigkeitsprobleme des Nachfolgers, des ersten Formel-Junior-Lotus mit Monocoque, Typ 27, behoben waren. Sehr vereinzelt wurde in jenen Jahren auch der Lotus 22 mit größeren Motoren bis zu 1,5 Litern bei dem einen oder anderen Formel-1-Rennen eingesetzt, hauptsächlich bei Nicht-Weltmeisterschaftsrennen. Insgesamt wurden 77 Exemplare des Lotus 22 gebaut und ausgeliefert.
Der Lotus 22 mit dem Chassis #36 wurde an Mr. David Phipps am 16.06.1962 mit einem 1097 ccm SCA-Motor geliefert.
Die Formel Junior Klasse wurde im Dezember 1963 eingestellt und ab dem 1. Januar 1964 durch die 1000ccm F2 und 1000ccm F3 ersetzt. Cosworth-Motoren für diese neue Klasse waren SCA bzw. MAE.
Gegen Ende des Jahres 1963 leisteten die 1098ccm Junior (Cosworth) Motoren 125 PS.
Dies ist ein anderer Lotus 22, der in Goodwood getestet wird. Lehn Dich zurück und genieße
Im Jahr 1964 wurde der Lotus 22 an seinen zweiten Besitzer M. Costin verkauft. Mike Costin leitete zu dieser Zeit das Rennteam Cosworth Engineering Ltd. Das Team baute den Lotus 22 auf Formel-2-Spezifikationen um. Wir haben gehört, dass Keith Duckworth in den frühen Tagen von Cosworth auf einen Dämon-Downdraft-Kopf hinwies, der Ende 1963 für den Einsatz im Lotus 22 Junior von Mike Costin entwickelt wurde. Als Fahrer nahm er Brian Hart unter Vertrag. Hart war zwischen 1958 -71 recht erfolgreich im Monoposto-Rennsport. Danach beendete er das aktive Fahren und begann mit eigenen Bau von Rennmotoren. Beginnend mit der Formel 2 bis zur Formel 1 im Jahr 1997
12 | 12 | 31 | Brian Hart, GBR | Cosworth Engineering Ltd | Lotus 22 – Cosworth SCA | 22-J-36 | L4 | 997 | 60 |
Nach der Rennsaison des 64ers wurde der Lotus nicht mehr eingesetzt, bis er 1994 restauriert wurde und seine FIA “Historic Identity Form” erhielt. Der jetzige Besitzer überholte das Auto erneut und brachte es auf die originalen Formel-Junior-Spezifikationen zurück. Ein Großteil des Autos (Chassis, alle Aufhängungen, komplette Bremsanlage, Karosserie n du etc) wurde zwischen 2016 und 2019 bei Peter Denny Racing in England restauriert. Alle Rechnungen sind auf Anfrage erhältlich. Um einen neuen FIA-Pass zu erhalten, mussten einige Teile geändert werden, um den Formel Junior Status zu erhalten. Diese Teile stammen aus seiner Formel 2 Zeit.
Nach der Restaurierung wurde der Lotus nicht mehr eingesetzt.
Der Motor und das Getriebe sind in einem Top Zustand. Er ist mit dem Cosworth 109E mit Stahlkurbelwelle, Stahlpleueln, Cosworth Schmiedekolben, Cosworth A8 zahnradgetriebener Nockenwelle und Geoff Richardson Zylinderkopf aufgebaut.
Motor: Cosworth, aufgebaut von Geoff Richardson.
Aktuelle HTP- und alte FIA-Papiere sind fertig
Die Fahrzeugbeschreibung erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen des Verkäufers. Wir bei Getyourclassic nutzen unsere Erfahrung um mit dem Verkäufer eine korrekte und akkurate Fahrzeugbeschreibung zu erstellen. Der Bieter muss sich jedoch selbst von der Richtigkeit der Beschreibung überzeugen und alle notwendigen Nachforschungen anstellen, bevor er ein Gebot abgibt. Es gelten ausschließlich unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Baujahr | 1962 |
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Marke | Lotus |
Modell | 22 |
FIN | #36 |
Motor | Cosworth |
PS | 125 |
Hubraum | 1097 |
Standort | Deutschland, Mönchengladbach |
Guide Price | € 85.000 – 105.000,- |